Dermatopathologie

Unsere Dermatologie unterhält seit Jahrzehnten ein eigenes dermatopathologisches Labor. Dadurch wird es zum Einen möglich, diagnostisch problematische Krankheitsbilder aus der direkten Zusammenschau des klinischen und pathologischen Bildes sicherer zu beurteilen. Zum Anderen können Hautkrebsoperationen direkt pathologisch kontrolliert werden. Dies ermöglicht sowohl eine rasche Sicherung der Diagnose als auch eine schnelle Beurteilung, ob der Hautkrebs im Gesunden operiert worden ist oder ob noch eine Nachoperation erforderlich ist.

Prof. Dr. Markus Stücker

Leiter der Abteilung Dermatopathologie

0234/8792-377 Vita

Dr. Martin Dörler

Ermächtigung Abteilung Dermatopathologie

0234/509-6012

So erreichen Sie uns

St. Josef-Hospital

Klinikum der Ruhr-Universität Bochum

Gudrunstraße 56
44791 Bochum

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Sekretariat

Melanie Wagner
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Telefax 0234/509-3469
melanie.wagner@klinikum-bochum.de

 

Schwerpunkte

  • Diagnostische Pathologie von Gewebeproben
  • Schnellschnittdiagnostik an Gefrierschnitten
  • Immunpathologie und Immunfluoreszenz
  • Pathologie der mikrographisch kontrollierten Chirurgie
  • Nachweis von Krankheitserregern im Paraffinmaterial durch Spezialfärbungen (z.B. Pilzsporen und –hyphen, Leishmanien) oder molekularpathologisch (z.B. HPV)
  • Lymphomdiagnostik mit Immunphänotypisierung
  • Diagnostik entzündlicher Hauterkrankungen in Korrelation zum klinischen Bild. Die Dermatopathologie wird bei uns nur von klinisch erfahrenen und aktiven Dermatologen durchgeführt.
  • Festlegung der Tiefenausdehnung von neoplastischen Prozessen oder Fremdkörpern in Probebiopsien vor Sondertherapien wie Laserchirurgie, Radiatio, Kryochirurgie
  • Pathologie der Pannikulitiden

Die Schnellschnittdiagnostik wird vor allem für im eigenen Hause sowohl ambulant als auch stationär operierte Patienten vorgehalten. Sie erlaubt bei unklarer Dignität bzw. unscharfer Begrenzung von Tumoren eine rasche, abschließende Behandlung. Alternativ steht innerhalb von 24 Stunden auch eine Diagnostik an Paraffinmaterial zur Verfügung.

Während die meisten immunpathologischen Untersuchungen an Paraffinmaterial und somit an formalinfixiertem Gewebe durchgeführt werden können, ist es bei blasenbildenden Dermatosen oft sinnvoll, Untersuchungen mit Fluoreszenzmarkierten Antikörpern an Nativgewebe durchzuführen. Hierzu wird den Einsendern ein spezielles Transportmedium zur Verfügung gestellt. Ein Gefrieren des Gewebes ist dann nicht erforderlich.

Molekularpathologie

Polymerasekettenreaktion

Die Polymerasekettenreaktion (Polymerase Chain Reaction = PCR) wurde 1987 von dem Biochemiker Kary B. Mullis entwickelt und erlaubte eine völlig neue Vorgehensweise bei der Analyse von Genen. Mit diesem Verfahren ist es möglich, von bestimmten Nukleotid-sequen-zen in vitro millionenfach Kopien enzymatisch herzustellen. Erst durch die Vervielfältigung einer spezifischen DNA-Sequenz in so großer Anzahl erhält man genügend Untersuchungs-material, um die speziellen DNA-Bereiche charakterisieren und mit geeigneten Methoden, wie z. B. der Gelelektrophorese, darstellen zu können. Als Ausgangsmaterial einer PCR reicht eine sehr geringe DNA-Menge (weniger als 1 Mikrogramm) aus, was einen frühzeitigen Nachweis von bakteriellen und viralen Infektionen ermöglicht. In der Dermatologie ist diese Methode auch im Bereich der Lymphomdiagnostik von großer Bedeutung.

Methode

Bei der PCR werden bestimmte Eigenschaften der natürlichen DNA-Replikation genutzt. Eine DNA-Polymerase synthetisiert einen neuen, komplementären DNA-Strang an einer einzel¬strängigen Nukleinsäurematrize. Dazu werden Startermoleküle (primer) benötigt, die an die Matrizen-DNA hybridisieren. Durch die Wahl eines gegenläufig orientierten Oligonukleotid-Primerpaares kann die DNA-Sequenz zwischen den Primern gezielt vervielfältigt werden. Das entscheidende Prinzip der PCR ist die zyklische Wiederholung der einzelnen Reaktions¬schritte, wodurch die Ausgangsmenge an DNA bis zu einem Faktor von etwa 107 amplifiziert werden kann. Nach den Reaktionszyklen liegt das gewünschte Reaktionsprodukt in so großen Mengen vor, daß eine weitere Analyse durchgeführt werden kann.

Reverse-Transkriptase-PCR (RT-PCR)

Mit Hilfe der RT-PCR können RNA-Sequenzen spezifisch amplifiziert werden. Besondere Bedeutung kommt dieser Methode zu, wenn seltene Transkripte nachgewiesen und analysiert werden sollen. Die RT-PCR beginnt mit der cDNA-Erststrangsynthese, wobei Gesamt-RNA oder mRNA als Matrize dienen kann. Das Produkt des ersten Reaktionsschrittes, ein DNA/RNA-Doppelstrang, wird anschließend in einer PCR als Matrize verwendet.

In unserer Klinik werden folgende Analysen routinemäßig durchgeführt:

  • Nachweis durch PCR
    • Humanes Papillomavirus (HPV)
    • Herpes simplex Virus (HSV 1, 2)
    • Borrelia burgdorferi
    • Gen Rearrangementanalyse (T-Zell Rezeptor, IgH)
  • Nachweis durch Reverse Transkriptase PCR
    • Tyrosinase/Melan-A
  • Mutationsnachsweis durch Sequenzierung:
    • BRAF, C-Kit, NRAS

Einsendung von Proben

Einsendungen sind möglich für alle Hautärzte sowie konsiliarisch für Krankenhäuser in ganz Deutschland. Besonders bewährt hat sich die Einsendung von Gewebeproben, bei denen eine weitere stationäre Behandlung oder eine konsiliarische Vorstellung in der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum in Betracht kommt. Die Befundübermittlung erfolgt nach Absprache per FAX.

Für fachliche Fragen steht Ihnen zur Verfügung

Prof. Dr. Markus Stücker

Leiter der Abteilung Dermatohistologie

Dermatologie, Venerologie und Allergologie

0234/8792-377 Vita

Dr. Martin Dörler

Ermächtigung Abteilung Dermatohistologie

Dermatologie, Venerologie und Allergologie

0234/509-6012

Patienteninformation

Unsere Dermatologische Klinik unterhält seit Jahrzehnten ein eigenes dermatopathologisches Labor. Dadurch wird es zum Einen möglich, diagnostisch problematische Krankheitsbilder aus der direkten Zusammenschau des klinischen und pathologischen Bildes sicherer zu beurteilen. Zum Anderen können Hautkrebsoperationen direkt pathologisch kontrolliert werden. Dies ermöglicht sowohl eine rasche Sicherung der Diagnose als auch eine schnelle Beurteilung, ob der Hautkrebs im Gesunden operiert worden ist oder ob noch eine Nachoperation erforderlich ist. Durch die räumliche Nähe der Operationssäle und des pathologischen Labors kann bei schwierigen Fällen der Dermatopathologe die Abtragungsränder des Operationpräparates selbst im Operationssaal markieren oder umgekehrt der Operateur das Präparat feingeweblich beurteilen.

Für niedergelassene Hautärzte besteht die Möglichkeit, Gewebeproben zur pathologischen Untersuchung einzusenden. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn daran gedacht ist, nach der pathologischen Diagnosesicherung eine Operation oder eine besondere Behandlungsmethode in der Klinik durchführen zu lassen, bei der dann das feingewebliche Präparat schon in der Klinik vorliegt. Auf diese Weise wird eine optimale Zusammenarbeit zwischen dem niedergelassenen Hautarzt und der Universitäts-Hautklinik möglich.

Bei diagnostisch schwierigen Krankheitsbildern besteht die Möglichkeit, per E-Mail digitalisierte klinische und feingewebliche Bilder an den Dermatopathologen zu versenden, so dass einerseits die konsiliarische Meinung eingeholt und andererseits bei der pathologischen Befundung auch das klinische Bild mit in die Diagnostik einbezogen werden kann.