Operative Therapie

Unsere Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde deckt als universitäre Einrichtung das gesamte operative Spektrum des Fachgebiets ab. Wir führen jedes Jahr mehr als 5000 operative Eingriffe durch, davon etwa 1000 als ambulante Eingriffe. Der HNO-Abteilung stehen hierfür vier modern ausgestattete Operationssäle zur Verfügung (u.a. mit verschiedenen Laser-Systemen, Navigationsgerät, Shaver-System für die Nasennebenhöhlenchirurgie, etc.). In besonderen Fällen werden Eingriffe interdisziplinär durchgeführt, z.B. mit den Kollegen der Neurochirurgie, der Kinderchirurgie, der Kieferchirurgie und anderen.

Schwerpunkte

  • Mikrochirurgie des Ohres und der Schädelbasis
  • Implantierbare Hörsysteme
  • Endoskopische Nasennebenhöhlen- und Tränenwegschirurgie
  • Organ- und funktionserhaltende Tumortherapie
  • Minimal invasive Therapiemethoden schlafbezogener Atemstörung
  • Speicheldrüsen- und Schilddrüsenchirurgie
  • Plastische und rekonstruktive Chirurgie
  • Funktionelle Nasenchirurgie und Septorhinoplastik

In unserem Fachbereich HNO bieten wir als einen therapeutischen Schwerpunkt das gesamte Spektrum an operativen Eingriffen bei Erkrankungen der Ohren an. Dies umfasst neben der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie der Ohrmuschel, der Korrektur von Fehlbildungen sowie der Operationen des Gehörganges bei Verengungen desselben vor allem die hörverbessernden Operationen bei chronisch entzündlichen Erkrankungen des Mittelohres. Viele dieser Erkrankungen führen zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Unterschieden wird hierbei die chronische Schleimhauteiterung (Defekt im Trommelfell) und die chronische Knocheneiterung (Cholesteatom), die sich meist neben der Hörminderung durch eine Sekretion aus den Gehörgängen bemerkbar machen. Ziel der operativen Sanierung ist hier die Entfernung des entzündlich veränderten Gewebes und die Rekonstruktion der Gehörknöchelchenkette und des Trommelfells zur Hörverbesserung.

Weiterer Schwerpunkt der HNO ist die Chirurgie beim Vorliegen einer Otosklerose. Diese Erkrankung betrifft etwa ein Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung und führt zu einer meist zunehmenden Mittelohrschwerhörigkeit. Im Rahmen einer sogenannten Stapes-Operation wird hierbei der Steigbügel durch eine Prothese aus Titan ersetzt, wodurch in den allermeisten Fällen ein annähernd normales Hörvermögen wieder hergestellt werden kann.

Ebenso bieten wir sämtliche operative Therapieformen beim M. Menière an. Bei dieser Erkrankung, die durch anfallsartig auftretenden Drehschwindel mit Hörminderung und Ohrgeräuschen charakterisiert ist, bieten sich je nach Krankheitsstadium die Saccusdekompession/Saccotomie, die Gentamycintherapie im Bereich des Mittelohres oder bei anderweitig nicht erreichbaren Möglichkeiten die Labyrinthektomie bzw. Neurektomie an. Bei akuten Hörverlusten (Hörsturz) mit plötzlich einsetzender einseitiger Ertaubung führen wir bei vorliegendem Verdacht auf eine Ruptur der Rundfenstermembran die Abdeckung des runden Fensters im Mittelohr durch.

Neben der Entfernung von Tumoren des äußeren Gehörgangs und des Mittelohres (hier vor allem Glomustumore) führen wir die Entfernung von meist gutartigen Tumoren des inneren Gehörgangs (Vestibularisschwannome oder Akustikusneurinome) durch. Dabei wird der Tumor in Abhängigkeit vom Hörvermögen und zum Teil mit Hilfe eines Navigationssystems durch unterschiedliche Zugangswege unter Hirnnervenmonitoring entfernt.

Für Patienten, die mit einer konventionellen Hörgeräteversorgung kein befriedigendes Hörvermögen und Sprachverständnis erzielen, bieten wir, je nach Art und Ausprägung der Schwerhörigkeit, Möglichkeiten mit implantierbaren Hörsystemen an,  so dass mittlerweile praktisch jeder Patient mit jedweder Form einer Schwerhörigkeit individuell optimal versorgt werden kann.

Insbesondere bei Patienten mit einer Mittelohrschwerhörigkeit, die anderweitig nicht zu versorgen ist, bei problematischer Hörgeräteversorgung aufgrund immer wiederkehrender Gehörgangsentzündungen und Menschen mit Fehlbildungen des äußeren Ohres und des Mittelohres prüfen wir, inwieweit die Versorgung mit einem implantierbaren Hörgerät (Vibrant Soundbridge®) oder einem knochenverankerten Hörgerät (BAHA®) in Frage kommt.
Bei der Vibrant Soundbridge® handelt es sich um ein teilimplantierbares Hörgerät, das unter die Haut hinter dem Ohr implantiert und an die Gehörknöchelchenkette oder den Zugang zum Innenohr angekoppelt wird. Der äußere Gehörgang bleibt somit vollständig frei. Äußerlich ist lediglich der sogenannte Audioprozessor zu sehen (Abb.), der unter den Haaren verborgen werden kann. Durch die Ankopplung an Strukturen des Mittelohres lässt sich, bei gutem kosmetischem Ergebnis, meist ein natürlicherer Höreindruck als mit konventionellen Hörgeräten erzielen. Bis in hohe Frequenzen ist die Verstärkung von Sprache und Musik ohne Verzerrung und ohne Rückkopplungsgeräusche möglich.
Hinter dem Begriff BAHA® verbirgt sich ein sogenanntes Knochenleitungshörgerät, das auf einer im Knochen hinter dem Ohr fixierten Schraube getragen wird (Abb.). Hierdurch wird die Übertragung des Schalls unter Umgehung der Gehörknöchelchenkette direkt auf das Innenohr möglich. Bei dieser Versorgungsform ist das Ausmaß der Mittelohrschwerhörigkeit für das erzielte Hörergebnis unerheblich. Je nach Ausprägung einer zusätzlich vorliegenden Innenohrschwerhörigkeit kann derzeit zwischen drei Modellen mit unterschiedlicher Verstärkungsleistung ausgewählt werden.

Bei Menschen mit hochgradiger oder gar an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit ist die Versorgung mit konventionellen Hörgeräten meist nicht mehr ausreichend. In diesen Fällen wird überprüft, inwieweit die Versorgung mit einem Cochlea Implantat in Frage kommt. Hierbei handelt es sich um eine Innenohrprothese, die in die Hörschnecke eingeführt wird. Mit dem äußerlich getragenen Sprachprozessor ist es dem CI-Träger nach einer gewissen Zeit üblicherweise möglich, Sprache zu verstehen. Neben der Cochleaimplantation bei Jugendlichen oder Erwachsenen, die im Laufe ihres Lebens ertaubt sind, wird diese Therapieform bei taub geborenen Kinder möglichst früh innerhalb der ersten ein bis zwei Lebensjahre durchgeführt, um einen möglichst ungestörten Spracherwerb zu ermöglichen.
Neben der Operation und der technischen Anpassung des Sprachprozessors kommt bei der Versorgung mit einem Cochlea Implantat der postoperativen Rehabilitation ein erheblicher Anteil für den Erfolg dieser Therapie zu. Aufgrund der guten Ergebnisse des Hörens mit einem Cochlea Implantat ist dieses mittlerweile auch eine Therapieoption bei Menschen mit einseitiger Ertaubung, um das Hörvermögen im Störgeräusch zu erleichtern und ein Richtungshörvermögen wieder herzustellen.

In speziellen Fällen einer an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit und einem Resthörvermögen im Tieftonbereich bietet sich eine Kombination aus einem konventionellen Hörgerät und einem Cochlea Implantat (elektrisch akustische Stimulation, Hybridsystem) an.

Nähere Informationen zur Versorgung mit Cochlea-Implantaten erhalten sie hier.

Die Klärung der Frage, inwieweit die Möglichkeit der Versorgung einer ein- oder beidseitige Schwerhörigkeit mit einer der oben genannten Optionen besteht, klären wir im Rahmen einer ambulanten Vorstellung. Neben einer ausführlichen Hördiagnostik einschließlich der Überprüfung der bisherigen Hörgeräteversorgung beraten wir anschließend den Patienten anhand der individuell vorliegenden Art und Ausprägung der Schwerhörigkeit über die Möglichkeiten einer optimalen Therapie.

Moderne Chirurgie der Nase und Nasennebenhöhlen

Chronische Entzündungen im Bereich der Nasennebenhöhlen können zu Schleimhautschwellungen sowie zu Polypen- oder Zystenbildung in der Nase oder in den Nasennebenhöhlen (NNH) führen. Hierdurch werden die Belüftung und die Drainage behindert, die für ein gesundes NNH-System erforderlich sind.


Ziel einer operativen Therapie ist ein minimal-invasiver Eingriff, der mit einem Endoskop und/oder Mikroskop durch die Nasenlöcher durchgeführt wird, ohne Schnitte in die Gesichtsregion zu legen. Bei der Operation werden knöcherne Engstellen am Übergang der Nase in die Nasennebenhöhlen erweitert und Polypen und Zysten entfernt. Regenerationsfähige Schleimhautanteile werden geschont, um nach Ausheilung gesunde Nasennebenhöhlen zu erhalten.

Eine besondere Operationsmethode stellt die Operation mit dem "Shaver-System" dar. Der "Shaver" ermöglicht ein gewebeschonendes und sicheres Operieren, insbesondere bei einer Polypenerkrankung der Nasennebenhöhlen. Er besteht aus einer Metallhülse, in der sich ein rotierendes Messer befindet. Das erkrankte Gewebe (Polypen) wird in die Hülse gesaugt und durch das Messer abgetragen. Wichtige Strukturen, wie das Auge oder die Schädelbasis können so geschont werden. Gleichzeitig sind eine Spülung des Operationsfeldes und die Entfernung von Blutresten möglich.

Ein unterstützendes Operationssystem, die computergestützte Nasennebenhöhlen-Navigation, steht in unserer Klinik ebenfalls zur Verfügung. Die Nasennebenhöhlen befinden sich in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Strukturen, wie z.B. dem Auge, der Schädelbasis oder größeren Gefäßen. Neben anatomischen Kenntnissen und fundierten chirurgischen Erfahrungen bietet die computergestützte Navigation zusätzlich Sicherheit während der Operation. Die Daten der Computertomographie (CT) werden über das Navigationssystem mit den anatomischen Patientendaten abgeglichen und auf diese Weise eine intraoperative Navigation gewährleistet. Der Operateur kann so mit einem Sensor die endoskopisch identifizierten chirurgischen Landmarken im CT des Patienten überprüfen.

Endonasale Tränenwegschirurgie (Dakryozystorhinostomie)

Engstellen im Bereich der Tränenwege (Stenosen) führen bei betroffenen Patienten zu einer vermehrten Tränensekretion und häufigen Entzündungen des betroffenen Auges.

Ursächlich für eine solche Tränenwegsstenose können Entzündungen, Verletzungen aber auch Tumore sein. Eine Besonderheit stellen die kindlichen Tränenwegsstenosen dar, welche häufig angeboren sind und schon bei Säuglingen zu tränenden Augen bzw. wiederkehrenden Entzündungen des Auges führen können.

Bei der endonasalen Tränenwegschirurgie wird durch die Nase, ohne Schnitt von Außen der Tränenweg aufgesucht und sondiert und anschließend ein Silikonschlauch in den Gang implantiert. Dieser Schlauch dient zur Schienung und wird nach einiger Zeit ambulant entfernt.

Für die Organ- und funktionserhaltende Tumortherapie stehen modernste Technologien zur Verfügung. Schonende Verfahren werden bei kleinen, rekonstruktive Verfahren bei großen Tumorentfernungen eingesetzt. Durch die Laserchirurgie lässt sich oft eine äußere Schnittführung vermeiden. Plastisch rekonstruktive Operationen vermögen krankhaftes Gewebe zu ersetzen. Besonders geeignet ist in der Kopf-, Halschirurgie unter anderem der so genannte Radialis- oder Unterarmlappen. Er kann Gewebe vom Unterarm für die Wiederherstellungschirurgie im Kopf-, Hals- und Gesichtsbereich spenden.

Tumor-Nachsorge

Nach durchgeführter Tumortherapie erfolgen regelmäßige Kontrollen in unserer Nachsorgesprechstunde. Diese ergänzt die weiterhin bestehende Betreuung durch den Facharzt. Die von Oberarzt Dr. Gunter Probst durchgeführte wöchentliche Terminsprechstunde wird zusätzlich von Dr. Astrid Marek betreut, die unter anderem bei seelischer Belastung hilft.

Schlafbezogene Atemstörungen, zu denen das Obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) gehört, können zu schwerwiegenden gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen führen.

Das OSAS äußert sich nicht nur durch eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit, sondern auch in Konzentrationsschwäche und Abgeschlagenheit. Bei Kindern kann es zudem zu einer Entwicklungsverzögerung kommen. Falls konservative Therapiemaßnahmen erfolglos bleiben, sollten operative Möglichkeiten erwogen werden.

Eine fachkompetente Diagnostik und Beratung ist vor einer operativen Therapie unerlässlich. Ein minimal invasiver Eingriff ist neben der konservativen Therapie ein wichtiger Baustein in der Behandlung. Neben der Laser- oder Radiofrequenzbehandlung des Gaumens, des Gaumenzäpfchens, der Mandeln und des Zungengrundes können auch Eingriffe im Bereich der Nasenmuscheln und der Nasenscheidewand zu einer Verbesserung der Schlafqualität führen. Eine individuell abgestimmte Therapieplanung und Durchführung ist für jeden betroffenen Patienten entscheidend.

Kopf-Hals-Speicheldrüsen

Der Mensch verfügt über sechs große Kopfspeicheldrüsen, die jeweils beidseitig angelegt sind:

  • Ohrspeicheldrüse (Glandula parotidea)
  • Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis)
  • Unterzungen-Speicheldrüse (Glandula sublingualis )

Zusätzlich ist die gesamte Mundschleimhaut mit zahlreichen kleinen Speicheldrüsen versehen. All diese Drüsen können erkranken. Hierzu gehören insbesondere funktionelle Störungen, Steinbildung, Entzündungen sowie gut- und bösartige Tumore.

Die Therapie richtet sich nach der ursächlich zugrunde liegenden Problematik:

  • Akute Entzündungen werden in der Regel mit einem Antibiotikum und symptomatisch (schmerzlindernd, abschwellend, speichelflussanregend) therapiert. Liegt ein Speichelstein vor (meist Ohr- oder Unterkieferspeicheldrüse), kann dieser ggf. durch Massieren in Kombination mit einer Gangerweiterung/-schlitzung entfernt werden. Je nach Schwere der Erkrankung wird die Therapie ambulant oder stationär durchgeführt.
  • Bei chronisch-wiederkehrenden Entzündungen kann es nötig werden, die erkrankte Drüse operativ zu entfernen. Dies betrifft typischerweise die Unterkieferspeicheldrüse. Diese Operation wird bei uns als Routine-Eingriff regelmäßig durchgeführt. Hierzu ist eine Vollnarkose erforderlich.
    Auch die kleinen Speicheldrüsen der Mundschleimhaut können sich entzündlich oder durch Sekret-Verhalt verändern und zu Beschwerden führen, die einer kleinen operativen Maßnahme (meist in Lokalanästhesie) bedürfen.
  • Die meisten Tumoren werden in der Ohrspeicheldrüse gefunden. Sie fallen den Patienten meist in Form einer zunehmenden Schwellung auf. Tumoren der Ohrspeicheldrüse sind in der Mehrzahl gutartig. Es ist jedoch auch bei gutartigen Tumoren erforderlich, diese operativ zu entfernen, da sie zu Wachstum neigen und eine bösartige Entartung nicht auszuschließen ist. Die Operation an der Ohrspeicheldrüse erfordert große Expertise und Erfahrung und sollte nur an Hals-Nasen-Ohrenkliniken durchgeführt werden. Sie wird in Vollnarkose durchgeführt. Insbesondere muss auf die Erhaltung des Gesichtsnerven (Nervus facialis) geachtet werden, der sich in der Ohrspeicheldrüse verzweigt und u.a. die mimische Muskulatur des Gesichtes innerviert. Hierfür wird an unserer Klinik standardmäßig ein spezielles Nerven-Monitoring zur Überwachung und zum Schutz des Gesichtsnervs angewandt.
    Auch alle anderen Kopf-Hals-Speicheldrüsen können an gut- oder bösartigen Tumoren erkranken und müssen entsprechend therapiert werden. Wie bei allen bösartigen Tumorerkrankungen wird das Therapie-Konzept für jeden Patienten hierbei mit den Spezialisten der Tumorklinik und der Strahlenklinik interdisziplinär abgestimmt.

Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein endokrines (hormonbildendes) Halsorgan. Sie besteht aus zwei Lappen, verbunden über einen sog. Isthmus, kommt sie der Form eines Schmetterlings nahe. Sie liegt vor dem Kehlkopf und hat besondere Bedeutung für den Hormonhaushalt des Menschen, insbesondere für Stoffwechselfunktionen und Gemütslage.

Erkrankungen der Schilddrüse können in Form von Fehlbildungen, Fehlfunktionen, Entzündungen und Tumoren auftreten.

Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde befasst sich in erster Linie mit der chirurgischen Therapie der Schilddrüsen-Erkrankungen. Die häufigsten Erkrankungen, die zu einer operativen Therapie der Schilddrüse führen sind eine Gewebs-Vermehrung (Struma), oder eine Knotenbildung, welche häufig mit einer Schilddrüsen-Vergrößerung einhergeht (Struma nodosa).

Die Diagnose wird meist mittels Ultraschall und Szintigraphie (radiologische Untersuchung der Schilddrüsenfunktion) gestellt. Im Rahmen dieser Untersuchungen können die Größe von Schilddrüse und ggf. Knoten sowie die Art der Knoten (sog. heiße und kalte Knoten) festgestellt werden. Bei dem Vorliegen von Schilddrüsenknoten kann eine Entfernung eines Schilddrüsenlappens oder beider Lappen erforderlich werden. Zum einen können die Knoten stoffwechselaktiv sein (Herzklopfen, Bluthochdruck, Gewichtsabnahme …), zum anderen kann der Verdacht auf gut- oder bösartige Schilddrüsen-Tumoren aufkommen. Auch kann eine vergrößerte oder knotige Schilddrüse zu Schluckbeschwerden und im sehr seltenen Extremfall auch zu Luftnot führen.

Bei der Schilddrüsen-Operation muss insbesondere auf den Stimmlippen-Nerv (Nervus laryngeus inferior oder auch „Recurrens“) geachtet werden. Dieser verläuft in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schilddrüse und ist daher besonders zu schonen. Der Nerv ist für die Stimmlippenbewegung zuständig und somit für die Stimmgebung und die problemlose Atmung von großer Bedeutung. Die Operation sollte nur an entsprechenden Zentren durchgeführt werden. Speziell in der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung kann die Stimmlippenfunktion vor und nach der Operation geprüft werden. Der Stimmlippen-Nerv wird während der Operation durch ein Nerven-Monitoring überwacht und geschützt. Die Schilddrüsen-Operation wird in Vollnarkose durchgeführt und erfordert einen kurzen stationären Krankenhaus-Aufenthalt. Nach einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse kann die lebenslange Einnahme von Schilddrüsen-Hormonen erforderlich werden.

Bösartige Tumoren (Schilddrüsen-Krebs) werden in enger Absprache und Kooperation sowohl mit den Tumor-Experten als auch mit den Nuklear-Medizinern therapiert. Hierfür werden für jeden Patienten individuell Therapie-Konzepte gemeinsam mit den Spezialisten und dem Patienten erarbeitet.

Ohrmuschelfehlbildungen/abstehende Ohren:

Abstehende Ohren sind für viele Patienten, insbesondere für Kinder ein häufiges Problem. Nach ausführlicher Voruntersuchung und Beratung können wir in den meisten Fällen mit einer sogenannten Anthelixplastik helfen.
Hierbei handelt es sich um eine Operation die meist in Narkose, gelegentlich auch in lokaler Betäubung durchgeführt wird. Die Operation wird in der Regel ambulant durchgeführt, selten ist eine stationäre Behandlung erforderlich.

Nach dieser Operation soll ein Verband die Ohren vor Einwirkungen von außen schützen, anschließend empfehlen wir das Tragen eines Stirnbandes für vier bis sechs Wochen.

Bei Kindern werden die Kosten für diese Operation im allgemeinen von der Krankenkasse übernommen, generell sollte jedoch eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse vor der Operation beantragt werden. Dazu beraten wir Sie gerne.

Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin und Fillern

Die Kosten für diese Behandlung werden nicht von der Krankenkasse übernommen, sie errechnen sich danach, wie viele Einheiten des Präparates Sie benötigen.

Die Injektionen werden von Frau Dr. Rosenberger durchgeführt, sie wurde durch die "deutsche Gesellschaft für ästhetische Botulinumtoxinanwendung" zertifiziert und hat bereits einige Jahre Erfahrung mit ästhetischer und auch medizinischer Botulinumtoxinanwendung.

Entfernung von überschüssigem Narbengewebe sowie gutartigen und bösartigen Neubildungen im Kopf/Hals-Bereich

Bei Neubildungen im Kopf/Halsbereich ist häufig eine chirurgische Entfernung erforderlich. Dabei entstehen unter Umständen Defekte, die kosmetisch und auch funktionell störend sind. Grundsätzlich wird eine unkomplizierte, lokale Verschlussmethode bevorzugt, bei größeren Defekten gibt es unterschiedliche Möglichkeiten des Verschlusses, dazu gehören unter Anderem die sogenannten Lappenplastiken. Dabei wird z.B. Gewebe aus der Umgebung verschoben, oder Gewebe von anderen Körperregionen entnommen und in den Gewebedefekt eingenäht. Vor einer solchen Operation wird das genaue Vorgehen ausführlich geplant, damit das bestmögliche Ergebnis erreicht wird. Ob es sich um einen stationären oder ambulanten Eingriff handelt ist abhängig von der Größe und der Lokalisation.

Die funktionelle Nasenchirurgie stellt einen besonderen Schwerpunkt in unserem Fachbereich HNO dar. Neben ambulanten Verfahren wird auch das gesamte Spektrum des HNO-Fachgebietes repräsentiert.

Oft genügen ambulante Eingriffe an den Nasenmuscheln um die Atmung zu verbessern. Nasenscheidewandoperationen ergänzen diese Maßnahmen im stationären Bereich. Insbesondere nach Unfällen, bei gravierenden knöchernen Schiefständen aber auch bei Nasenklappenproblemen werden funktionelle Operationen unter Mitkorrektur der äußeren Nase manchmal erforderlich. Eine ausführliche Analyse des erforderlichen Eingriffes erfolgt in unserer Hochschulambulanz.