Heart Safe Hospital

Presseinformation: St. Josef-Hospital ist herzsicheres Krankenhaus

Klinikum der Ruhr-Universität Bochum erhält Zertifikat „Heart Safe Hospital“

10.06.2009

Bochum. Das St. Josef-Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, ist ein „herzsicheres Krankenhaus“. Mit automatisierten externen Defibrillatoren (AED) an allen strategisch wichtigen Stellen des Krankenhauses sowie einem speziellen und bis ins Detail abgestimmten Notfall-Alarmplan hat die Klinik ihren Einsatz im Kampf gegen den plötzlichen Herzstillstand noch weiter verstärkt. Am 10. Juni erhielt das Haus nun als zweite Uni-Klinik in Deutschland das Zertifikat „Heart Safe Hospital“. Insgesamt wurden hierzulande bisher sieben Kliniken zertifiziert.

Viele unterschiedliche Erkrankungen können in einer Herzrhythmusstörung münden, dem so genannten Kammerflimmern, das schließlich zum Herzstillstand führt. „Durch unser innerklinisches Notfallmanagement stellen wir sicher, dass bei einem Herz-/Kreislauf- und Atemstillstand an jedem Ort der Klinik innerhalb von drei Minuten professionelle Hilfe geleistet werden kann“, erklärt dazu Privatdozent Dr. Christoph Hanefeld, Kardiologe und Geschäftsführender Oberarzt der Medizinischen Klinik II. Denn die Zeit, so PD Dr. Hanefeld, ist einer der wichtigsten Faktoren im Kampf gegen den plötzlichen Herztod. Wenn innerhalb von drei Minuten behandelt wird, bestehen die größten Überlebenschancen.

Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter des Krankenhauses kennt die zentrale Notrufnummer, über die ein Notfall-Team alarmiert werden kann, das an allen Tagen des Jahres rund um die Uhr erreichbar ist. Zwei Ärzte und eine Pflegekraft – alle mit intensivmedizinischer Erfahrung – sind innerhalb der drei besonders entscheidenden Minuten vor Ort.

Bei Patienten mit Kammerflimmern ist eine zeitnahe Defibrillation entscheidend. „Hier kann nur durch einen Elektroschock geholfen werden“, erläutert PD Dr. Hanefeld. Im herzsicheren St. Josef-Hospital sind daher an strategisch günstigen Stellen 15 externe Defibrillatoren vorhanden, die Hilfe in kürzester Zeit ermöglichen und äußerst einfach zu handhaben sind. Durch den „Defi“ erhält das Herz einen Stromstoß, der es wieder zum rhythmischen Schlagen anregen soll. Jeder Funktionsbereich verfügt außerdem über einen Notfallkoffer mit einer medikamentösen und apparativen Ausstattung für die Einleitung der ersten Basismaßnahmen, um bis zum Eintreffen des Notfall-Teams Hilfe leisten zu können.

Für PD Dr. Christoph Hanefeld ist es besonders wichtig, dass das Personal der Klinik das Wissen um schnelles Handeln bei plötzlichem Herz-/Kreislauf- und Atemstillstand auch außerhalb des Krankenhauses bekannt macht. Die insgesamt 40 Mitglieder des Notfall-Teams werden in 6-monatigen Abständen geschult. „Darüber hinaus werden grundsätzlich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses regelmäßig Schulungen angeboten,“ berichtet Dr. Hanefeld.

Häufig gehen Notfallsituationen Warnsignale voraus. Werde bereits angesichts solcher Signale das Rettungs-Team gerufen, könne ein akuter Notfall eventuell bereits im Vorfeld verhindert werden.

Zertifiziert wurde die Klinik von der Firma Borderzone Experience. Das Unternehmen ist tätig auf dem Gebiet des medizinischen Notfallmanagements. Dr. Walter Russ (Borderzone Experience) überreichte das Zertifikat im Hörsaalzentrum des St. Josef-Hospitals.

Heart Safe Hospital

Das Bild zeigt (von links) PD Dr. Christoph Hanefeld, Geschäftsführender Oberarzt der Medizinischen Klinik II, Dr. Walter Russ von der Firma Borderzone Experience, Prof. Dr. Andreas Mügge, Direktor der Medizinischen Klinik II, Pflegedirektor Elmar Hanke und Geschäftsführer Bernd Milde bei der feierlichen Übergabe des Zertifikats im Hörsaalzentrum des St. Josef-Hospitals.