Verbrennungstiefe und Narbenbehandlung

Hautverbrennungen werden nach der Ausdehnung in die Tiefe beurteilt. Diese Verbrennungstiefe wird in Grad angegeben. Diese Grad-Angabe ist entscheidend dafür, ob die Wunde von selbst heilen kann, ob sie transplantiert werden muss oder ob Narben zurückbleiben.

Das Ausmaß der Verletzungen wird in Prozent der Körperoberfläche (KOF) angegeben. Ein Prozent der KOF entspricht der Handfläche einschließlich der Finger des Patienten. Das Verbrennungsausmaß ist entscheidend für die Schwere der Verbrennungskrankheit und die Überlebenschancen. Während 1940 noch jeder zweite Patient mit Verbrennungen von mehr als 30 Prozent der KOF verstarb, sind es heute "nur" noch 15 Prozent der Patienten mit mehr als 60 % der KOF.

Verbrennungen Grad 1

Oberflächliche Verbrennungen - Verbrennungen Grad 1 - führen zu Hautrötungen, zum Beispiel nach einem Sonnenbrand. Die Haut erholt sich schnell innerhalb weniger Tage. Diese Wunden erholen sich rasch, heilen ohne Narben ab.

Verbrennungen Grad 2a oder 2b

Reichen die Verbrennungen tiefer, bilden sich in der Regel Verbrennungsblasen. Es handelt sich dann um Verbrennungen Grad 2. Bei Grad 2a ist die Haut rosig und feucht. Diese Verbrennungen heilen oft nach zwei bis drei Wochen ohne Narben ab. Bei Grad 2b erscheint die Haut weißlich belegt. Die Verbrennungen heilt nach mehr als drei Wochen oft narbig ab.

Verbrennungen Grad 3

Zeichnet sich nach einer Verbrennung die Narbe weiß ab, bedeutet dies, dass auch Blutgefäße in der Tiefe durch die Verbrennung betroffen sind. Es handelt sich hierbei um Verbrennungen Grad 3. Die Haut zeigt grau-weißliche, lederartig trockene Nekrosen zum Teil mit schwarzem Schorf. Alle Hautschichten und alle Hautanhangsgebilde wie Haare oder Schweißdrüsen sind zerstört. Diese Verbrennungen können nur bei sehr kleinen Wunden von den Rändern aus zuheilen. Bei allen anderen Verletzungen ist eine Hautverpflanzung (Hauttransplantation) notwendig. Drittgradige Verbrennungen heilen mit Narbenbildung ab. In der Regel werden diese Wunden operiert, auch um das Narbenwachstum einzudämmen.

Fortschritte in der Genesung

Oft ist es schon nach wenigen Tagen möglich, dass das Kind die Intensiveinheit der Station verlassen kann. Die Unterbringung in einer Eltern-Kind-Einheit ist in vielen Fällen möglich und wird auch von uns angestrebt. Bei sehr schweren Verbrennungen kann dies jedoch einige Wochen dauern.

Narbenpflege

Mit der Wundheilung rückt die Hautpflege in den Vordergrund der Behandlung. Spezielle Salben und Bäder unterstützen den Heilungsverlauf. Eventuell werden Druckverbände, sogenannte Kompressionsbandagen, angepasst. Manchmal ist es erforderlich, neben intensiver Krankengymastik auch eine Schienenbehandlung zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Beweglichkeit in betroffenen Gelenken durchzuführen. Die notwendige Nachbehandlung wird mit den Eltern und - wenn möglich - natürlich auch mit den Kindern selbst ausführlich besprochen. Die Eltern werden noch während des stationären Aufenthaltes angeleitet, die Narbenpflege (Massage, eventuell Anlegen der Kompressionsbandagen und Schienen, Einsatz von Silikonfolien etc.) zu erlernen und schließlich zu übernehmen. Nach der stationären Behandlung schließt sich in den meisten Fällen eine ambulante Betreuung an.